Mein Happy Place – Kurzurlaub in Kühlungsborn

„Das Meer ist einfach viel zu schön, um es nur so selten zu sehen.“ Küstenglück


Aus diesem Grund nehme ich euch heute mit durch unseren Urlaub im wunderschönen Ostseebad Kühlungsborn, meinem absoluten Lieblingsort an der Ostseeküste. Dies ist mein Happy Place.


Zweimal hatte Corona unsere Oster-Pläne durcheinandergeworfen. 2020 war der Urlaub an der Ostseeküste gemeinsam mit meinen Eltern bereits gebucht, bevor uns der erste Lockdown einen dicken Strich durch die Rechnung machte. Ein Jahr später hofften wir, direkt vor Viktorias großer Operation noch einmal ein paar ruhige Tage an der Küste verbringen zu können. Auch da war die Unterkunft bereits gebucht. Und wieder kam uns ein Lockdown dazwischen. Dieses Jahr haben wir es endlich geschafft. Wir konnten über die Osterferien nach Kühlungsborn fahren. Die Kinder, die Mama, die Großeltern. Es war wunderbar.

Das Ostseebad Kühlungsborn gehört seit meiner Kindheit zu den am häufigsten besuchten Urlaubsorten. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie viele Sommer, Osterfeste oder auch Winterferien ich in diesem Ort verbracht habe. Vor allem die zahlreichen wunderschönen Villen der Bäderarchitektur haben mich schon als Kind beeindruckt. Da würde doch jeder gern drin wohnen. Auch unser erster Urlaub zu dritt führte uns vor ein paar Jahren mit Adam nach Kühlungsborn. Deshalb freute ich mich sehr darauf, auch Viktoria diesen wunderschönen Ort zu zeigen. Und tatsächlich sind meine Kinder fast dafür prädestiniert, am Meer zu leben. Beide lieben das Meer, den Strand, die Wellen. Sie konnten gar nicht genug bekommen und haben die Tage an der Küste in vollen Zügen genossen.


Kühlungsborn

Als größter Bade- und Erholungsort Mecklenburg-Vorpommerns liegt Kühlungsborn direkt an der Mecklenburger Bucht, direkt an der Ostseeküste. Mit mehr als 3 Kilometern Länge hat Kühlungsborn außerdem eine der längsten Strandpromenaden Deutschlands, die auch die beiden Teile Kühlungsborn-West und Kühlungsborn-Ost miteinander verbindet.

Eine architektonische Besonderheit Kühlungsborns sind die zahlreichen alten Villen im Stil der Bäderarchitektur. Jede Villa ist ein Unikat, hat eigene Erker, Balkone, Zierelemente. Wenn man durch die kleinen Gassen flaniert, fühlt man sich fast in die Zeit der Jahrhundertwende zurückversetzt. Die Stadt Kühlungsborn hat es geschafft, nach der Wiedervereinigung ein Gesetzt zu schaffen, das es verbot, alte Gebäude abzureißen und dafür neue zu bauen. Deshalb sind heute noch so viele der alten Villen erhalten und wurden mit viel Liebe saniert. Bei jedem Besuch entdecke ich neue alte Schönheiten der Architektur und neu sanierte Gebäude.

Unsere Wohnung befand sich in Kühlungsborn-West, 5 Minuten vom Strand und der Promenade entfernt. Gebucht haben wir die Unterkunft über den Anbieter Meerfun (privat/unbezahlt) Schon bei Ankunft führte uns der erste Weg direkt an den wunderschönen Sandstrand. Die Kinder waren kaum noch zu halten und hielten bei Sonnenschein und klirrend-kaltem Wasser die Füße in die Wellen. Das Meer übte eine unglaubliche Anziehungskraft auf Adam und Viktoria aus, sodass wir am ersten Tag gar nichts anderes mehr taten, als am Strand zu sitzen und das schöne Wetter zu genießen.

Auch den folgenden Tag verbrachten wir vor allem am Strand, auf der Promenade und an der Seebrücke, die sich in Kühlungsborn-Ost befindet und direkt an die viel besuchte Einkaufsstraße grenzt. Dort gibt es zahlreiche kleine Boutiquen, Restaurants, Cafés und Geschäfte – für einen kleinen Einkaufsbummel wie gemacht. Unser Einkauf beschränkte sich allerdings jeden Tag nur auf mehrere Kugeln Eis. Und das war wirklich köstlich.

Alle Wege in Kühlungsborn können bequem zu Fuß erledigt werden. Wir hatten uns einen Bollerwagen mit an die Küste genommen, in dem die Kinder sich ausruhen konnten, wenn die Wege zu weit waren. Vor allem Viktoria hat viele Kilometer in diesem Wagen verbracht und ist darin eingeschlafen. Da wir am Mittwoch vor Ostern anreisten und die Ferienzeit in vielen Bundesländern noch nicht begonnen hatte, war es angenehm leer. Karfreitag war allerdings schon zu merken, wie sich Straßen, Promenade und Strand füllten. Deshalb – und weil am Karfreitag der Winter meinte, noch einmal um die Ecke schauen zu müssen – nutzten wir das schlechte Wetter für eine Fahrt mit der Dampflok Molli.


Die Molli und Heiligendamm

Die Mecklenburgische Bäderbahn Molli verbindet seit mehr als 100 Jahren die Orte Bad Doberan, Heiligendamm und Kühlungsborn. Insgesamt beträgt die Strecke 15 Kilometer. Wir haben uns dafür entschieden, nur die Strecke von Kühlungsborn nach Heiligendamm und zurück zu fahren. Heiligendamm ist der älteste Seebadeort Deutschlands und auch Kontinentaleuropas und ist deshalb über die Landesgrenzen hinaus gekannt. Auch als Seeheilbad. Vom Meer aus zeigt sich Heiligendamm vor allem durch eine weiße Häuserreihe nahe des Strandes, was dem Ort auch die Bezeichnung „Weiße Stadt am Meer“ einbrachte.
Als Kind habe ich mir immer gesagt, dass ich eine der verlassenen und unsanierten Villen kaufen und sanieren würde, wenn ich mal im Lotto gewinnen sollte. Bislang ist das noch nicht passiert und andere Investoren haben einem Großteil der alten Villen wieder neues Leben eingehaucht. Einige Exemplare für mich wären zwar noch da, aber der Lottogewinn lässt weiter auf sich warten.

Heiligendamm ist auf jeden Fall einen Besuch wert und besticht durch einen wunderschönen Strand, der uns allerdings wegen des Wetters vor allem von seiner stürmischen Seite gezeigt wurde. Dennoch ist die Ostsee auch bei Wind und Wellen einfach toll und mit den richtigen Gummistiefeln kann man ja auch bei schlechtem Wetter durchs Wasser laufen.
Auch die Fahrt mit der Dampflok Molli war für die Kinder ein Highlight. Es qualmte, es dampfte, es ruckelte und die Landschaft zog nur langsam vorbei. Als wir damals mit Adam allein in Kühlungsborn waren, hatten wir keine Zeit für eine Fahrt mit ihr. Nun haben wir das nachgeholt und Adam konnte gar nicht genug Fotos mit seiner eigenen Kamera machen.

Ostersamstag und Ostersonntag verwöhnte uns Kühlungsborn dann wieder mit schönstem Sonnenschein. Wieder wechselten wir häufiger unsere Strandplätze, spazierten über die Promenade und zeigten den Kindern auch den Yachthafen mit den vielen kleinen Booten und gemütlichen Restaurants.

Geheimtipp: Direkt am Yachthafen befindet sich eine Filiale von „Edel & Scharf“, in der man die beste Currywurst und die leckersten Pommes weit und breit bekommt. Die Würste werden bei Metzgern aus der Region produziert und die hauseigene Soße ist ein Genuss. Das Ambiente mit Blick auf die Boote ist wunderschön, allerdings hatten Adam und Viktoria nur wenig Sitzfleisch. Ansonsten könnte man dort ewig sitzen und aufs Meer schauen. (Werbung/unbezahlt und unbeauftragt)



Das Riesenrad am Balticplatz

Das größte Erlebnis für beide Kinder war wahrscheinlich die Fahrt mit dem Riesenrad. Klar, diese Räder gibt es fast auf jedem Volksfest, aber dieses steht direkt an der Promenade in Kühlungsborn-West. Direkt vor der wundervollen, aber nach wie vor unsanierten und ungenutzten Villa Baltic. Ich hoffe, dass ich die Villa Baltic irgendwann einmal in neuem Glanz sehen werde. Das Gebäude ist wunderschön und hat einen besonderen Charme. Pläne zur Sanierung gibt es bereits, jetzt bin ich gespannt, wann es endlich soweit sein wird.
Vom Riesenrad aus hat man einen umwerfenden Blick über Kühlungsborn, den Strand und vor allem die Ostsee. Von ganz oben sind die unterschiedlichen Schattierungen und Blautöne des Meeres besonders gut sichtbar.
Obwohl Adam unter Höhenangst leidet und sich noch nie in ein Riesenrad getraut hat, konnte er diesem Ausblick nicht wiederstehen. Er hat lange hin und her überlegt, aber sich schlussendlich in eine der Gondeln getraut. Allerdings eine, die ringsum mit Plexiglasplatten gesichert war. Und: Adam wurde für seinen Mut belohnt. Er war absolut begeistert von der Fahrt und dem Ausblick aufs Meer. Zwei Tage lang erzählte auch Viktoria von nichts Anderem und versuchte, uns zu überreden, dass sie auch mal mit dem Riesenrad fahren darf. Schließlich gaben wir nach und stiegen noch einmal zu viert in die Gondel. Beide Kinder wollten am Ende gar nicht wieder aussteigen. Es war toll.

Die 5 Tage in Kühlungsborn vergingen wie im Flug. Bis auf einen Tag hatten wir wunderbar frühsommerliches Wetter, ließen die nackten Füße von den Wellen umspielen und sammelten Unmengen an Steinen und Muscheln. Ich hoffe, dass ich nicht wieder mehrere Jahre warten muss, bis ich diesen umwerfenden Ort an der Ostsee wiedersehen kann. Kühlungsborn ist definitiv immer eine Reise wert.

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